Haus Hove

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Haus Hove
Anschrift Borbeiner Str. 87
Baujahr ca. 15 Jhd.


Das Haus Hove ist ein historisches Gebäude in Borbein, das als Teil einer ehemaligen Wasserburganlage entstand. Das lange, schmale Herrenhaus wurde vermutlich im 15. Jahrhundert errichtet und dient heute als Wohnhaus eines landwirtschaftlichen Betriebs. Hinter dem Gebäude sind noch Reste einer Gräftenanlage erhalten.

Das Bauwerk besteht aus Bruchstein- und Ziegelmauerwerk und verfügt über eine hohe, eingeschossige Halle. Im Westteil befinden sich Aufkammern über einem halb eingetieften Keller. Der Dachstuhl wird auf das 16. oder 17. Jahrhundert datiert. An der Südseite sind unter der Traufe noch Reste von unverputzten, auskragenden Ziegelstromschichten zu erkennen.

Umbauten und Veränderungen

Das Gebäude wurde mehrfach umgebaut. Vor 1829 erfolgte eine Verlängerung um 8 Meter in östlicher Richtung. 1908 wurde die ursprüngliche Kapellenglocke der zu Beginn des 19. Jahrhunderts abgerissenen Hofkapelle auf dem Dach des Hauses installiert.

Die Fassade weist einige bemerkenswerte Details auf, darunter werksteingefasste Fenstergewände und schmiedeeiserne Balkenanker. Besonders auffällig ist auf der Südseite ein gotisches Maßwerkfenster sowie ein Ausgussstein aus dem 15. Jahrhundert, die vermutlich als Spolien aus einem anderen Bauwerk stammen.

Geschichte der Wasserburganlage

Im 19. Jahrhundert war die Wasserburganlage noch vollständig erhalten und bestand vermutlich aus einem ehemaligen Gräftenhof, dessen Gebäude sich auf Inseln befanden. Die ursprüngliche Form des Hauses ist nicht genau bekannt, doch es wird angenommen, dass es sich um ein sogenanntes Zweiraumhaus handelte, einen Adelstypus des Münsterlands, bestehend aus Saal und Saalkammer. Auffällig ist der erhöhte Upkammerteil des Gebäudes.

Eigentümergeschichte

Die genaue Geschichte der Besitzer ist nicht vollständig geklärt. Eine These besagt, dass das Gut im 13. Jahrhundert im Besitz der Familie von Burg-, Bur-, Borbene oder Borbein war. Im 16. Jahrhundert ging das Anwesen in das Eigentum der Familie von Stevenink über. Durch Heirat lebten dort bis ins 18. Jahrhundert Nachfahren von Heinrich von Droste Uhlenbrock.

Haus Hove dokumentiert die wirtschafts- und sozialgeschichtlichen Bedingungen des Adels in Westfalen, der durch Steuerfreiheit, grundherrliche Gerichtsbarkeit und privilegierten Zugang zu Staats- und Heeresdiensten eine besondere Stellung innehatte.

Seit 1817 befindet sich das Anwesen mit den jüngeren landwirtschaftlichen Gebäuden im Besitz der Familie Schroer, die es bis heute instand hält.