Fussgängerzone
| Fussgängerzone | |
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51.762967.89042 Koordinaten: 51° 45′ 47″ N, 7° 53′ 26″ O
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| Postleitzahl | 59227 |
| Ortsteil | Innenstadt |
| Art der Straße | Fussgängerzone |
Die Fußgängerzone in Ahlen erstreckt sich durch die Innenstadt und bildet das Herz des städtischen Einzelhandels. Sie wurde in mehreren Phasen ausgebaut und hat sich im Laufe der Jahre stark verändert.

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Verlauf und Struktur
Die Fußgängerzone erstreckt sich hauptsächlich über die Oststraße und den Marktplatz. Sie verbindet zahlreiche Einzelhandelsgeschäfte, Cafés und gastronomische Betriebe miteinander. Auch kulturelle Einrichtungen und Veranstaltungsorte befinden sich in unmittelbarer Nähe.
Geschichte der Fußgängerzone in Ahlen
[1] Die Idee zur Einrichtung einer Fußgängerzone in Ahlen entwickelte sich über viele Jahre. Während der genaue Zeitpunkt des ersten Vorschlags nicht genau festgelegt werden kann, ist bekannt, dass bereits in den 1970er Jahren Diskussionen darüber geführt wurden.
Erste Planungen (1967–1974)
Im Jahr 1967 wurde im Generalverkehrsplan Teil II eine Verkehrsprognose erstellt, die mehrere Varianten zur Verkehrsführung in Ahlen untersuchte. Diese gingen alle von einer Einbahnstraßenregelung aus, die den gesamten Stadtkern durchziehen sollte. Eine Fußgängerzone war zu diesem Zeitpunkt nicht vorgesehen.
Erst mit dem Bericht der Landesentwicklungsgesellschaft von 1973 zur Stadtsanierung Ahlen kam die Idee einer Fußgängerzone auf. Hier wurde erstmals vorgeschlagen, die Hauptgeschäftsbereiche entlang der West- und Oststraße durch eine Fußgängerzone attraktiver zu gestalten.
Die Fortschreibung der Verkehrsprognose 1974 bestätigte die Notwendigkeit einer Fußgängerzone und sah diese erstmals offiziell vor. Die Planung bezog sich dabei auf den Bereich von der Kampstraße bis zur Gerichtsstraße bzw. bis zum Bahndamm. In vielen Städten gab es bereits Fußgängerzonen, ein Wunsch, den auch die Händler der Ost- und Weststraße in Ahlen hegten. So entstand die Idee, bei der geplanten Veranstaltung Sandhaufen an den Enden aufzuschütten, um eine Fußgängerzone zu simulieren. Doch die geplante Sperrung der damaligen Bundesstraße 58 (heute Fußgängerzone) stieß auf Bedenken. So wurde auch zeitgleich der erste Pöttkes- und Töttkenmarkt umgesetzt.
Umsetzung und Entwicklung (1980–1989)
1980 wurde auf Drängen der Werbegemeinschaft und mit Unterstützung der Verwaltung ein gegenläufiger Einbahnverkehr auf West- und Oststraße eingeführt. Dies war ein erster Schritt hin zu einer ruhigeren Einkaufszone.
Am 1. Juni 1986 wurde schließlich eine provisorische Fußgängerzone zwischen Kampstraße und Bahnhofstraße eingerichtet. Diese wurde von der Bevölkerung sofort gut angenommen und prägte fortan das Stadtbild.
Im Jahr 1985 beschloss der Rat der Stadt Ahlen die Durchführung eines Gestaltungs- und Bauwettbewerbs für die endgültige Gestaltung der Fußgängerzone. 1987 fiel die Entscheidung zugunsten des Entwurfs des Garten- und Landschaftsarchitekten Heiner Wortmann aus Lüdinghausen.
Die eigentlichen Bauarbeiten begannen im März 1988 und wurden bis zum 25. November 1988 abgeschlossen. Im April 1989 wurde die Fußgängerzone offiziell übergeben.
Gestaltungskonzept
Die Fußgängerzone in Ahlen basiert auf mehreren städtebaulichen Kriterien:
- Die Fußgängerzone sollte Teil der Stadtgestaltung sein und keine rein gestylte Einkaufsstraße werden.
- Die historische Dreiteiligkeit des Straßenraums wurde sichtbar gemacht.
- Historische Baufluchten wurden betont.
- Elemente der Stadtgeschichte wie Wallanlagen, das Osttor und ehemalige Brunnenstandorte wurden kenntlich gemacht.
- Eine sparsame Verwendung von Großgrün wurde angestrebt.
Zu den gestalterischen Maßnahmen gehörte die Wiederaufnahme traditioneller Pflasterarten, eine einheitliche Gestaltung der Beleuchtungskörper und die Hervorhebung historischer Elemente wie der Fundamente des ehemaligen Osttores.
Besonderheiten in der Fußgängerzone
Neben den allgemeinen Gestaltungselementen gibt es in der Fußgängerzone besondere Plätze und Kunstwerke, die zur Identität des Stadtbildes beitragen:
Romulus und Remus – Badeakt in Bronze
Diese von Bernhard Kleinhans geschaffene Skulptur stellt Romulus und Remus in einer alten Badewanne dar und ist an einem Trinkwasserbrunnen in Höhe des Volksbankgebäudes an der Weststraße platziert. Der Entwurf stammt von Landschaftsarchitekt Heiner Wortmann, dem Planer der Fußgängerzone.
Die beschirmten Marktfrauen
Ebenfalls von Bernhard Kleinhans stammen zwei Marktfrauen aus Bronze, die zwischen Marienkirche und Hettlage aufgestellt sind.
Die Skulpturen wurden von den Stadtwerken gestiftet und zeigen typische Marktszenen.
Marienplatz
Dieser Platz hebt sich durch seine historische Gestaltung hervor. Die Außenmauern markieren den Grundriss des ehemaligen Haus Heitmann, und die weiße Pflasterung zeigt den früheren Verlauf der Nordstraße, die einst hier entlangführte und in die Oststraße mündete. Besonders markant ist die Mariensäule, die sich auf dem Platz befindet.
Schöneberger Platz
Ein weiterer wichtiger Treffpunkt mit Sitzgelegenheiten und Begrünung.
Bedeutung für Ahlen
Die Fußgängerzone hat das Stadtbild von Ahlen nachhaltig geprägt. Nach einer Entwicklungszeit von fast 17 Jahren wurde sie in nur neun Monaten Bauzeit realisiert und bildet heute das Herz der Innenstadt. Die Umgestaltung führte zu einer erheblichen Aufwertung des Einkaufsbereichs und stärkte die Attraktivität des Stadtkerns.
Projektbeteiligte
Bauplanung
Bauherr Stadt Ahlen -DerStadtdirektor-
Planung Heiner Wortmann, Landschaftsarchitekt BDLA, Lüdinghausen
Technische Bearbeitung Ingenieurbüro nts
Beratende Ingenieure
Dipl.-Ing. Norbert Niederwemmer
Dipl.-Ing. Heiko Timm
Dipl.-Ing. Freimut Suhre
ABV, VSVI, VDV, UBI, Münster
Bauüberwachung Arge Wortmann / nts
Projektsteuerung / Oberleitung Stadt Ahlen -Tiefbauamt-
Städtischer Baudirektor Detlef Strauch
Städtischer Bauamtsrat Heinrich Brinkpeter
Künstlerische Oberleitung Stadtbaurat Hartmut Unger
Städtischer Baudirektor Kurt Berg (Stadtgestaltung und Denkmalpflege)
Bauausführung
Gesamtausführung ARGE Lanwehr, Ahlen / A. Bogatzki, Münster
Beteiligte Firmen Maurerarbeiten Bergedieck, Ahlen
Pflasterarbeiten ARGE und Stockhausen, Neuss
Kanaluntersuchungen Müller, Schieder-Schwallenberg
Kanalsanierung Müller, Schieder-Schwallenberg
Kanalerneuerung Lanwehr, Ahlen
Hausanschlußerneuerungen ARGE
Leitungsverlegung ARGE
Brunnentechnik Westphal, Münster
Schlosserarbeiten Preun, Lüdinghausen
Sandsteinarbeiten Dirks, Billerbeck
Landschaftsgärtnerische Arbeiten Thuer, Hamm
Lieferfirmen
Leuchten Sonderentwurf Ahlen
Vulkan, Köln
Altstadtpflaster Hartmann, Ahlen
Granitbrunnen Thiel, Fürstenstein (Bayern)
Natursteine Natursteinkontor, Bremen
Trinkbrunnen Kleinhans, Sendenhorst
Pflanzenlieferungen Eschweiler, Münster
Mariensäule, Hinweistafel Osttor Bücker, Beckum
Quellen
Einzelnachweise
- ↑ Stadt Ahlen - Fussgängerzone, Stadt Ahlen / Amt für Öffentlichkeitsarbeit, April 1989