Mein Ahlen (Julius Abeler)
Gedicht von Julius Abeler erschienen in der ersten Ausgabe der Heimatpost im Juni 1940.
Von allen den Städtchen so blink und so blank
Gefällt mir am besten mein Ahlen,
Ein freundliches Plätzchen im Münsterchen Land,
Der regsamsten eins in Westfalen.
Und seh ich sein Wachsen, sein prächtig Erblühn,
Sein prachtvoll pulsierendes Leben,
Muß jauchzend ich sinden und klingen hinaus:
Mein Ahlen, dir bin ich ergeben!Wie regen tagein und tagaus doch so flink,
So froh sich die fleißigen Hände,
Es schallet von Norden, von Ost, West und Süd
Der Hämmer pink, pink ohne Ende.
Und schau ich das Werken, das Schaffen, den Fleiß,
Die Lust bei den Tätigen Streben,
Muß jubelnd ich sinden und klingen hinaus:
Mein Ahlen, dir bin ich ergeben!Und ob bei der Arbeit im friedlichen Kampf
Die wachsenden Kräfte sich messen,
Die höheren, edelsten Güter, fürwahr,
Die werden darob nicht vergessen.
Der Wissenschaft, Religion gilt das Herz,
Dem Vaterland Gut, Blut und Leben,
Drum jauchze ich singend und klingend hinaus:
Mein Ahlen, dir bin ich ergeben!Wohl gönnet man ab und zu, weil es so nah,
Uns etwas vom Beckumer Ruhme,
Und blüht hier auch manches aus früherer Zeit
Vom alternden Pfahlbürgertume,
Wir sind doch modern bis ins innerste Mark,
Für Fortschritt wir sinden und weben,
Drum schmett're ich singend und klingend hinaus:
Mein Ahlen, dir bin ich ergeben!O Ahlen, du Städtchen so blink und so blank,
Dir gilt all mein Sehnen und Denken
Und wieder auf neue mit Herz und mit Hand
Will ich mich für immer dir schenken.
Wir alle versammelt zu festlichem Tun,
Wir wollen die Becher erheben
Und rufen mit jauchzendem donnernden Hall:
Mein Ahlen, dir bleib ich ergeben!