Oststraße
| Oststraße | |
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51.76337.89398 Koordinaten: 51° 45′ 48″ N, 7° 53′ 38″ O
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| Postleitzahl | 59227 |
| Ortsteil | Innenstadt |
| Art der Straße | Wohnstraße |
Oststraße führt aus der Stadtmitte nach Osten und ist heute die Hauptgeschäftsstraße der Stadt.
Verlauf und Umgebung
Die Oststraße verbindet die Innenstadt mit der Eisenbahnunterführung und verläuft dabei von der Marienkirche in östlicher Richtung. Sie ist geprägt durch eine dichte Bebauung mit zahlreichen Geschäften, Restaurants und Cafés und bildet einen zentralen Abschnitt der Ahlener Innenstadt.
Namensgebung
Der Straßenname leitet sich von der geografischen Lage und Verlaufsrichtung ab – die Oststraße führt aus dem Stadtkern nach Osten.
Benennung während der NS-Zeit
Am 10. Februar 1938 wurden sowohl die Oststraße als auch die Weststraße in Adolf-Hitler-Straße umbenannt. Zuvor hatte der heutige Lütkeweg diesen Namen getragen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erhielten beide Straßen im Sommer 1945 wieder ihre ursprünglichen Bezeichnungen.
Geschichte
Im Laufe der Zeit wurde die Oststraße mehrfach umgestaltet und modernisiert, blieb jedoch stets eine der wichtigsten Haupt- und Geschäftsstraßen der Stadt.
Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten
Heute ist die Oststraße eine lebendige Einkaufsstraße und ein beliebter Treffpunkt im Herzen von Ahlen.
Gebäude
Haus Nr. 2
Friseursalon Heinrich Kras
Heinrich Kras eröffnete seinen ersten Friseursalon 1932 in Ahlen und war über die Jahrzehnte hinweg in verschiedenen Gebäuden tätig, darunter an der Bahnhofstraße und seit 1955 an der Oststraße 2. Sein Salon wurde nach einem vollständigen Umbau eröffnet und war bekannt für seine hervorragenden Dienstleistungen. Kras beschäftigte durchschnittlich 12 Gehilfen und 2 Lehrlinge, die gemeinsam mit ihm die Schönheitspflege der Ahlener Kundschaft übernahmen. Auch dieser Salon existiert heute nicht mehr.
Haus Nr. 3
In dem Gebäude Oststraße 3 befand sich die Druckerei und der Verlag Everhard Sommer KG, die bereits Mitte der 1970er-Jahre dort ansässig waren.
Haus Nr. 4–6
Die Häuser Oststraße 4 bis 6 beherbergten das Hotel Gretenkort, das in den 1970er-Jahren zu den bekannten Beherbergungsbetrieben der Innenstadt zählte.
Haus Nr. 7
Unter der Anschrift Oststraße 7 waren in den 1970er-Jahren sowohl die Fahrschule Helmut Pfeiffer als auch das Schuhhaus Wischnewski ansässig.
Haus Nr. 12
Das Haus Oststraße 12 war über viele Jahre Standort des Spielwarengeschäfts Lerlei (bis 2009). Im Erdgeschoss befand sich die Deutsche Bank, während im Obergeschoss das Geschäft Kerstin Spielzeugland nachweisbar ist (1975).
Haus Nr. 17
In der Oststraße 17 war das Schuhhaus Rheinwest untergebracht.
Haus Nr. 22

Das Wohn- und Geschäftshaus wurde 1935/36 auf einer schmalen Fläche an der Ecke zur 1892/95 neu an der als Verbindung vom Osttor zum Nordtor von Ahlen angelegten Gerichtsstraße im Auftrag der Witwe von Johannes Münstermann errichtet. (...) Der errichtete Neubau schloss sich in seiner Gestaltung (...) eng an das 1929/30 auf dem benachbarten Grundstück Oststraße 24 von anderer Seite errichtete Wohn- und Geschäftshaus an. Hierbei wurde innerhalb des Gebäudes eine Überleitung der dreigeschossigen Bebauung entlang der Oststraße auf eine zweigeschossige Bebauung an der Gerichtsstraße vorgenommen. Zu diesem Zweck wurde der Neubau gestalterisch in zwei gegeneinander verschobene Baukörper unterteilt, wodurch an der Straßenecke eine kleine platzartige Ausweitung verblieb. (...)
- Begründung zum Denkmalschutz
Das Haus ist in seinen wesentlichen Strukturen und seiner inneren Ausstattung bis heute erhalten geblieben (nur die Geschäftsräume im Erdgeschoß wurden einschließlich der Schaufenster innerhalb der bestehenden Konstruktion mehrmals umgestaltet). (...) Das Haus ist – mit Ausnahme des Ausbaus des Geschäftsbereiches – bedeutend für die Geschichte des Menschen in Ahlen. Für die Erhaltung und Nutzung des Gebäudes liegen wissenschaftliche – hier architekturgeschichtliche – sowie städtebauliche Gründe vor.
Haus Nr. 24

Das Gebäude Oststraße 24 wurde in den 1970er-Jahren von Dr. Ludmann als Kinderarztpraxis genutzt. [2] Das Wohn- und Geschäftshaus entstand 1929/30. (...)
- Begründung zum Denkmalschutz
Das Gebäude ist in seiner anspruchsvollen und in überdurchschnittlicher Weise überlieferten äußeren und inneren Gestaltung ein anschauliches Zeugnis für die kurze Phase wirtschaftlichen Aufschwungs, die in den späten 20er Jahren zu beobachten ist. (...) Vor diesem Hintergrund ist das Haus in seiner äußeren und inneren Struktur (mit Ausnahme des Ladengeschäftes) als denkmalwert zu bezeichnen. Es ist bedeutend für die Geschichte des Menschen in der Stadt Ahlen und die Entwicklung der dortigen Arbeits- und Produktionsverhältnisse (als Wohn- und Geschäftshaus eines Handwerkers).
Haus Nr. 27 (früher 48)
An der Oststraße 27, früher unter der Hausnummer 48 geführt, befand sich die Zahnarztpraxis Siebecke (1973).
Haus Nr. 29
Das Geschäftshaus Oststraße 29 beherbergte in den 1970er-Jahren die Herrenmoden Muer.
Haus Nr. 30 (Gutenberghaus)
Im sogenannten Gutenberghaus an der Oststraße 30 war die Druckerei E. Sommer ansässig (1973).
Haus Nr. 31
Für das Gebäude Oststraße 31 ist in den 1970er-Jahren ein Studio belegt, über dessen Art bislang keine weiteren Angaben vorliegen.
Haus Nr. 32
Das Haus Oststraße 32 war Sitz des Thalia-Filmtheaters, eines Kinos, das 1973 betrieben wurde.
Haus Nr. 34
Damenfrisier-Salon „Marlene“
Der Damenfrisier-Salon Marlene war in den 1960er-Jahren ein etabliertes Geschäft in Ahlen, gelegen an der Oststraße 34. Die Inhaber, Marlene und Hans Wibbeke, übernahmen den Salon im Jahr 1962 von dem langjährigen Ahlener Friseurmeister Sickler, der dort mehr als 50 Jahre tätig gewesen war. Die Modernisierung des Salons erfolgte nach einem Umbau, und die Wiedereröffnung fand am 26. Juli 1962 statt. Marlene Wibbeke war vor ihrer Selbständigkeit 14 Jahre im Damenfriseurgewerbe tätig. Der Salon beschäftigte vier Gesellinnen und drei Lehrlinge. Besonders bekannt wurde der Salon durch seine Teilnahme an der Ahlener Woche 1964, wo er Perücken, Haarteile und Kosmetik auf einem viel beachteten Stand präsentierte. Zudem war der Salon regelmäßig auf Modeschauen vertreten, wo er die Mannequins frisierte. Der Salon existiert heute nicht mehr.[3]
Haus Nr. 46
Unter der Anschrift Oststraße 46 befand sich die Adler-Apotheke, die 1973 im Stadtbild verzeichnet ist.
Haus Nr. 48
Das Gebäude Oststraße 48 beherbergte die SD Reinigung, die dort im Jahr 1973 tätig war.
Haus Nr. 55
An der Oststraße 55 befand sich die Glückauf-Apotheke, die ebenfalls 1973 bestand.
Haus Nr. 61
[4] Das Haus Oststraße 61 gehört zu den geschichtsträchtigen Gebäuden der Ahlener Innenstadt. Über viele Jahrzehnte hinweg hat es eine Vielzahl unterschiedlicher Nutzungen erlebt und damit den Wandel des Einzelhandels in der Oststraße exemplarisch widerspiegelt. Zu den früheren Geschäftsbetrieben zählten ein Schuhmacher, ein Lebensmittelgeschäft, eine Drogerie, eine Damenoberbekleidung, eine Zoohandlung, eine Bäckerei, ein Buchclub, ein Friseursalon, ein Outletstore sowie eine Zeitarbeitsfirma. Über Jahrzehnte war das Haus unter dem Namen Drogerie Leifeld bekannt, die von Josef Karl Leifeld geführt wurde. Nach der Aufgabe der Drogerie führte die Familie eine Zoohandlung, bevor das Gebäude in den 1990er-Jahren schrittweise für andere Nutzungen geöffnet wurde.
Nach der pandemiebedingten Schließung der letzten Mieter erfolgte 2024 ein grundlegender Umbau des Erdgeschosses. Im November 2024 steht die nächste Veränderung an: Die rund 75 Quadratmeter große Ladenfläche soll künftig als Juweliergeschäft genutzt werden.
Baugeschichte
In der von Leifeld gepflegten Familienchronik lässt sich das Grundstück bis ins Jahr 1728 zurückverfolgen. Ein Kaufvertrag nennt damals einen Schuhmacher Schulenberg als ersten bekannten Eigentümer. Das ursprüngliche Ackerbürgerhaus wich im 19. Jahrhundert einem Neubau, der mehrfach umgestaltet wurde. Die Stuckfassade der 1920er-Jahre wurde später entfernt und die Fassade nach dem Zweiten Weltkrieg verklinkert.
Haus Nr. 63
Das Haus Oststraße 63 ist bis heute mit dem Namen Josef Ostermann verbunden, der dort das Geschäft Haus der Geschenke führt.
Haus Nr. 65
Im Gebäude Oststraße 65 befand sich das Schreibwarengeschäft Sommer.
Haus Nr. 67
Im Haus Oststraße 67, liegt die Buchhandlung Sommer, die im Herbst 2016 von der Mayerschen Buchhandlung aus Aachen übernommen wurde.
Haus Nr. 69
Das Haus Oststraße 69 war bis 2024 Sitz des Juweliers Gold Fischer.
Haus Nr. 71
In den 1950er-Jahren entstand an der Oststraße 71 ein Neubau, in dem später der Drogeriemarkt Schlecker betrieben wurde. Die Filiale bestand bis 2012.
Galerie
Quellen
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